Politik 27.09.24
Schwere Gefechte in Pokrowsk "Sie haben diesen Ort in eine tote Stadt verwandelt"
Seit Wochen ist die Stadt Pokrowsk im Oblast Donezk heftigen Angriffen der russischen Armee ausgesetzt. Der Großteil der Bewohner hat den Ort bereits verlassen. Die ukrainischen Streitkräfte bleiben, denn durch die Stadt verlaufen militärisch wichtige Eisenbahnlinien.
+++ 19:25 NATO errichtet Kommandostützpunkt weniger als 200 Kilometer vor russischer Grenze +++
Finnland kündigt die Errichtung eines NATO-Kommandostützpunktes im weniger als 200 Kilometer von der russischen Grenze entfernten Mikkeli an. Knapp anderthalb Jahre nach dem Bündnisbeitritt des Landes sende Finnland damit die "Botschaft an Russland, dass wir ein vollständiges Mitglied der NATO sind und dass die NATO ebenfalls für die finnische Verteidigung sehr wichtig ist", sagt Verteidigungsminister Antti Häkkänen. In Mikkeli soll die neue Nordeuropa-Zentrale für die Landstreitkräfte des Bündnisses entstehen. Mehrere Dutzend Mitarbeiter aus verschiedenen Ländern sollen dort stationiert werden. Das finnische Heereskommando sitze bereits in Mikkeli, sagt Häkkänen an.
+++ 18:51 Trump nach Treffen mit Selenskyj: "Es ist ein kompliziertes Puzzle" +++
Nach einem Treffen zwischen dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj und dem US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump in New York äußert sich der Republikaner verhalten optimistisch über ein Ende des Krieges. Es sei ein "kompliziertes Puzzle", aber "wir werden das gelöst bekommen", sagt er. Trump wiederholt seine bekannte Position, dass er für den Ukraine-Krieg eine Lösung parat habe. Der Ex-Präsident ist ein entschiedener Gegner der US-Milliardenhilfen für Kiew und könnte die Ukraine-Politik der USA nach einer Wiederwahl komplett revidieren. Trump hat die Führung in Kiew wiederholt öffentlich dazu gedrängt, mit Russland ein Abkommen zu schließen und Selenskyj scharf kritisiert. Vor dem heutigen Treffen sagte Trump über sein Verhältnis zu Selenskyj: "Wir haben ein sehr gutes Verhältnis, und ich habe - wie Sie wissen - auch ein sehr gutes Verhältnis zu Präsident Putin." Selenskyj entgegnete irritiert, er hoffe, das ihrige Verhältnis sei das bessere.
+++ 17:56 Immer mehr Geflüchtete aus der Ukraine finden Job in Deutschland +++
Die Jobsuche von nach Deutschland geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainern ist inzwischen öfter erfolgreich. Allein im September hätten 8500 ukrainische Staatsangehörige eine Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt, eine Ausbildung oder eine selbstständige Tätigkeit aufgenommen, teilt Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) mit. Das sind mehr als doppelt so viel wie im September 2023: "Diese Zahlen zeigen, dass der Job-Turbo deutlich wirkt", meint Heil. Der "Job-Turbo" ermöglicht Geflüchteten, nach absolviertem Integrationskurs und mit Deutsch-Grundkenntnissen in Arbeitsstellen vermittelt zu werden. Im Juli 2024 waren rund 266.000 der gut 700.000 nach Deutschland gekommenen Ukrainer im erwerbsfähigen Alter beschäftigt; 213.000 von ihnen sozialversicherungspflichtig, 53.000 in einem Minijob. Probleme gibt es laut Arbeitsagentur noch mit der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse.
Wirtschaft 27.09.24
Flaute auf dem Jobmarkt Deutschland nimmt Kurs auf drei Millionen Arbeitslose
+++ 17:20 Russland meldet Einnahme von Orten im Donbass +++
Das russische Militär rückt an der Front in der Ostukraine vor und hat nach eigenen Angaben zwei weitere Ortschaften im Industriegebiet Donbass erobert. Im Verlauf dieser Woche seien das Dorf Maryniwka sowie die Kleinstadt Ukrajinsk besetzt worden, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Eine Bestätigung durch die Armeeführung in Kiew gibt es nicht. Der ukrainische Generalstabsbericht für Freitagmorgen bezeichnet Maryniwka als umkämpft. Eindeutiger ist die Lage bei Ukrajinsk, das von ukrainischen Militärbeobachtern seit Tagen als russisch kontrolliert gekennzeichnet ist. Beide Orte liegen im Gebiet Donezk am Frontabschnitt zwischen den größeren Städten Pokrowsk, Kurachewe und Wuhledar. Dort haben russische Truppen in den vergangenen Monaten Geländegewinne erzielt. Den Verteidigern fehlt es an Soldaten und Material.
+++ 16:43 Selenskyj trifft Trump in New York: "Haben gemeinsame Absicht" +++
Bei seinem Besuch in den USA trifft der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in New York den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump zum Gespräch. "Wir haben die gemeinsame Ansicht, dass der Krieg in der Ukraine gestoppt werden muss", sagt Selenskyj vor dem Gespräch. Selenskyj und der Ex-Präsident kommen im Trump Tower in Manhattan zusammen. Trump ist ein vehementer Kritiker der US-Milliardenhilfen für die Ukraine und drängt die Führung in Kiew dazu, mit Russland ein Abkommen zu schließen. Kritiker werfen dem Ex-Präsidenten vor, dies komme einer Kapitulation der Ukraine gleich, Trump übernehme damit die Position des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Das letzte Treffen der beiden gab es vor rund fünf Jahren. Selenskyj sprach am Donnerstag bereits mit US-Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris in Washington.
+++ 16:02 Kiew sieht sich zu höherer Kriegsbesteuerung seiner Bevölkerung gezwungen +++
Der ukrainische Finanzminister Serhij Martschenko bezeichnet die im Parlament diskutierten Steuererhöhungen als "erzwungenen Schritt". Kiew schlägt unter anderem vor, eine Kriegsabgabe von 1,5 auf 5 Prozent zu erhöhen. In diesem Jahr sollen so umgerechnet über 1,2 Milliarden Euro und im kommenden knapp 3 Milliarden Euro zusätzlich eingenommen werden. "Diese Entscheidung wird sich auf die Wirtschaft auswirken, doch sind alle anderen Varianten praktisch ausgeschöpft", sagt der Minister. Einnahmen durch neue Inlandsanleihen reichten nur für die Bedienung alter Anleiheschulden. Ausländische Finanzhilfen würden unsicherer. Im ersten Quartal habe die Ukraine nur etwa zehn Prozent der benötigten ausländischen Hilfen erhalten. Eine Blockade der Republikaner im US-Kongress verzögerte die Bereitstellung. Nach umgerechnet über 37 Milliarden Euro in diesem Jahr rechne Kiew im nächsten immer noch mit über 34,5 Milliarden Euro aus dem Ausland. "Doch das heißt nicht, dass diese Zahlungen stabil sein werden", warnt Martschenko.
+++ 15:24 Norwegen schränkt Asyl für Schutzsuchende aus der Ukraine ein +++
In Norwegen wird Flüchtlingen aus der Ukraine nicht mehr automatisch Asyl gewährt. Bei Ukrainern, die aus dem Westen des Landes kämen, werde nun von Fall zu Fall entschieden, teilt die Regierung in Oslo. Der Westen der von Russland angegriffenen Ukraine liegt weit von der Front weg und wird daher von den norwegischen Behörden grundsätzlich als sicher eingestuft. Nach der russischen Invasion in der Ukraine im Februar 2022 standen die norwegischen Behörden ukrainischen Flüchtlingen einen "kollektiven Schutz" zu und gewährten ihnen automatisch Asyl. Seither nahm das 5,6-Millionen-Einwohner-Land rund 85.000 Ukrainer auf. Angaben der Regierung in Oslo zufolge so viele wie kein anderes nordeuropäisches Land.
+++ 14:51 Russisches Militär bereitet Einzug neuer Wehrpflichtiger vor +++
Der nächste russische Einzugstermin für Wehrpflichtige steht am 1. Oktober an, meldet der britische Militärgeheimdienst. Alle kampffähigen Russen unter 30 Jahre müssten ein Jahr Militärdienst leisten. Bislang haben Wehrpflichtige demnach zwar nicht in der Ukraine gekämpft, sind aber in der russischen Region Kursk eingesetzt worden, aus der ukrainische Einheiten vertrieben werden sollen. Manche russischen Familien hätten beklagt, ihre Söhne hätten mit weniger als vier Monaten Ausbildung kämpfen müssen. Nach russischem Recht dürfen Wehrpflichtige erst ab vier Monaten Ausbildung und Spezialisierung in ein Konfliktgebiet entsandt werden.
+++ 14:22 Ramstein wird Schauplatz für Ukraine-Treffen mit Biden +++
Das Treffen der Ukraine-Unterstützerstaaten während des Deutschlandbesuchs von US-Präsident Joe Biden findet am 12. Oktober auf dem US-Luftwaffenstützpunkt im rheinland-pfälzischen Ramstein statt. Dies teilt Regierungssprecher Steffen Hebestreit mit. Demnach plant Deutschland die Ausrichtung des Treffens der sogenannten Kontaktgruppe für die Verteidigung der Ukraine gemeinsam mit den USA. "In diesem Format kommen mehr als 50 Staaten zusammen, um die Unterstützung der Ukraine zu koordinieren", sagt Hebestreit. Ob auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vor Ort sein wird, ist offen.
+++ 13:56 Litauen will deutsche Panzer für neue Division kaufen +++
Litauen will für eine neu entstehende Division seiner Armee Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 kaufen. Der Vertrag darüber könnte im November unterzeichnet werden, nachdem der Nationale Sicherheitsrat endgültig darüber entschieden habe, sagt Verteidigungsminister Laurynas Kasciunas. Um wie viele Exemplare und um welche Variante des Panzers, der aus deutsche Produktion stammt, es geht, sagt er nicht. Das NATO- und EU-Land Litauen grenzt an die russische Exklave Kaliningrad und an Russlands Verbündeten Belarus. Der Krieg in der Ukraine wird Litauen als direkte Gefahr für die nationale Sicherheit gesehen. Die Regierung in Vilnius rüstet die Armee daher massiv auf. So soll eine neue Streitkräfte-Division aufgebaut werden, die auch ein Panzerbataillon umfasst. In Litauen soll künftig auch eine gepanzerte Brigade der Bundeswehr fest stationiert sein.
+++ 13:20 Discord könnte in Russland vollständig geblockt werden +++
Die Kommunikationsplattform Discord könnte in Russland in den kommenden Tagen vollständig gesperrt werden. Das meldet die russische Tageszeitung "Kommersant" und beruft sich auf eine Person aus der Gaming-Branche, die mit der Situation vertraut ist. Die russische Medienaufsichtsbehörde erwäge diesen Schritt wegen angeblicher Verstöße gegen russisches Recht, heißt es. Konkrete Vorwürfe werden in dem Zeitungsbericht nicht genannt. Bereits am Anfang des Monats hatten russische Nutzer über Ausfälle bei Discord geklagt. Zwischen 29 und 40 Millionen Menschen in Russland sollen Discord aktiv nutzen, wie die "Moskow Times" schreibt. Besonders beliebt sei die Plattform unter Gamern, Studierenden und Händlern von Kryptowährung.
+++ 13:04 Keine Langstreckenwaffen-Freigabe: "Biden wird von Geheimdiensten vor Entscheidung gewarnt" +++
US-Präsident Biden sagt der Ukraine ein weiteres Paket mit milliardenschweren Hilfen zu. Selenskyjs Bitte, die Beschränkungen für vom Westen gelieferte Waffen aufzuheben, um damit auch Ziele tief im Landesinneren von Russland angreifen zu können, kommen die USA jedoch nicht nach. Warum, erläutert Politologe Thomas Jäger.
Politik 27.09.24
Keine Langstreckenwaffen-Freigabe "Biden wird von Geheimdiensten vor Entscheidung gewarnt"
+++ 12:36 US-Bürger in Russland wegen "Söldnertums" angeklagt +++
In Russland steht laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur RIA Nowosti seit diesem Freitag ein US-Bürger wegen angeblichen "Söldnertums" vor Gericht. Dem 72-Jährigen werde vorgeworfen, "als Söldner in dem bewaffneten Konflikt an der Seite der Ukraine" gekämpft zu haben, berichtet die Agentur. Bei dem Angeklagten handele es sich um den US-Bürger Stefan Hubbard aus dem Bundesstaat Michigan. Er lebe seit 2014 in der Ukraine. Aus dem Bericht ging nicht hervor, wann und wo der US-Bürger festgenommen wurde. Nach Angaben von RIA Nowosti wurde er von der Militärpolizei zu der Verhandlung in einem Gericht in Moskau gebracht.
+++ 12:01 Krywyj Rih: Russische Rakete trifft Polizeirevier +++
Aus dem Süden und Zentrum der Ukraine kommen Berichte über weitere russische Angriffe. Eine Rakete traf am Vormittag ein Polizeirevier in Krywyj Rih, wie die Verwaltung mitteilt. Unter den Trümmern wurde demnach die Leiche einer Frau gefunden, mindestens fünf weitere Menschen wurden verletzt. Rettungskräfte suchen unter den Trümmern weiter nach Verschütteten. Auch Wohnhäuser sind beschädigt. Die Regionalstaatsanwaltschaft Dnipropetrowsk veröffentlicht Fotos zu den Raketentreffern in Krywyj Rih.
Den ukrainischen Angaben zufolge gab es in der Nacht einen weiteren Raketenangriff auf die Stadt Dnipro, wo eine Industrieanlage getroffen wurde. Bei russischen Luftangriffen im Gebiet Cherson wurden mindestens acht Menschen verletzt, wie die Verwaltung mitteilt.
+++ 11:27 NATO-Luftraum womöglich von russischer Drohne verletzt +++
Eine russische Drohne ist in der Nacht womöglich kurzzeitig in den Luftraum des NATO-Mitglieds Rumänien eingedrungen. Das erklärt das Verteidigungsministerium in Bukarest. Es könne sein, dass die Drohne "für einen sehr kurzen Zeitraum von weniger als drei Minuten" den rumänischen Luftraum im Grenzgebiet durchquert habe. Die Drohne sei an einem Angriff auf die südukrainische Stadt Ismajil beteiligt gewesen. Der Ort liegt an der Donau, auf deren anderen Seite sich an der Stelle Rumänien befindet. Nach Angaben ukrainischer Behörden war Ismajil in den frühen Morgenstunden am Freitag Ziel eines Drohnenangriffs, bei dem drei Menschen getötet und etwa ein Dutzend weitere verletzt worden seien. Die ukrainischen Luftstreitkräfte sagen, sie hätten in der Nacht 24 von 32 russischen Angriffsdohnen abgeschossen.
+++ 10:57 Fritz: USA liefert Ukraine erstmals auch Gleitbomben +++
Präsident Selenskyj reist in die USA, um dort seinen "Siegesplan" vorzustellen und um weitere militärische Hilfen zu erfragen. Biden sichert der Ukraine ein Waffenpaket in Höhe von knapp acht Milliarden US-Dollar zu. Im Verhältnis zu den vergangenen Lieferungen sei das "ein großer Batzen", so ntv-Reporter Gordian Fritz.
Politik 27.09.24
Biden sagt Milliarden-Paket zu Fritz: USA liefert Ukraine erstmals auch Gleitbomben
+++ 10:20 Bericht: US-Geheimdienste rechnen mit heftigen Vergeltungsmaßnahmen bei Langstreckenraketen-Erlaubnis +++
US-Geheimdienste sehen einem Bericht zufolge erhebliche Risiken für den Fall, dass die Ukraine westliche Langstreckenraketen auf Ziele tief im Landesinneren Russlands schießt. Die Erlaubnis dafür vom Westen könnte zu heftigen Vergeltungsmaßnahmen führen, heißt es der "New York Times" zufolge in einer unveröffentlichten Geheimdiensteinschätzung. Die Geheimdienste halten demnach verschiedene Reaktionen Russlands für denkbar - diese reichen von Brandstiftungen und Sabotageakten gegen Einrichtungen in Europa bis hin zu potenziell tödlichen Angriffen auf US-amerikanische und europäische Militärstützpunkte. Dass Russland solche Angriffe offen durchführen würde, sei nicht zu erwarten - stattdessen eher durch verdeckte Geheimdienstoperationen. Laut der "New York Times" glauben die US-Geheimdienste zudem, dass die Ukraine nicht genügend Langstreckenraketen hat, um den Verlauf des Kriegs grundlegend verändern zu können. Nach dieser Einschätzung steht dem Risiko ein ungewisser Erfolg unter hohen Einsatz entgegen. Die Zeitung schreibt, dies könnte teilweise erklären, warum die Entscheidung für US-Präsident Biden so schwierig ist.
+++ 09:57 Munz zu neuer Putin-Drohung: Rohstoff-Exportstopp "wird Westen nicht sehr wehtun" +++
Russland droht den USA mit Konsequenzen, sollte grünes Licht für den Einsatz von Langstreckenwaffen gegen Ziele in Russland gegeben werden. Präsident Putin bringt zur Vergeltung gegen den Westen gewisse Ausfuhrbeschränkungen bei strategischen Rohstoffen ins Spiel, darunter Uran. ntv-Reporter Munz erklärt Hintergründe und Folgen.
Politik 27.09.24
Munz zu neuer Putin-Drohung Rohstoff-Exportstopp "wird Westen nicht sehr wehtun"
+++ 08:40 Ukrainische Marine rätselt über russisches Bauwerk +++
Ein nicht identifiziertes Bauwerk der Russen in der Nähe der Krim-Brücke beschäftigt die ukrainische Marine. Das Konstrukt befinde sich im Bau, sagt Marinesprecher, Dmytro Pletenchuk, dem "The Kyiv Independent" zufolge im ukrainischen Fernsehen. Welchen Zweck es hat, ist unklar. "Es könnte sich um eine Verteidigungsanlage handeln, es könnte sich um eine weitere Überquerung handeln, aber es ist noch etwas früh, um Schlussfolgerungen zu ziehen." Der Marinesprecher glaubt nicht, dass die Russen es angesichts der sich verschlechternden Wetterbedingungen fertigstellen können. "Sie versuchen ständig, etwas Neues in der Straße von Kertsch zu platzieren, um verschiedene hydrotechnische Strukturen oder Barrieren zu bauen. Aber nach jedem weiteren Sturm landen sie am Ufer." Die Brücke verbindet Russland mit der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim.
+++ 08:08 Ukrainische Stadt an Grenze zu Rumänien angegriffen, mehrere Tote +++
Im Süden der Ukraine ist die Stadt Ismajil angegriffen geworden. Drei Menschen seien bei dem russischen Drohnenangriff am Morgen getötet worden, erklärt der Gouverneur der Oblast Odessa, Oleh Kiper. Bei den Toten handele es sich allesamt um ältere Menschen – darunter eine Frau um die 90 Jahre. Elf weitere Menschen, unter ihnen ein Kind, seien verletzt worden. Kiper berichtet weiter von beschädigten Gebäuden und Autos sowie mehreren Bränden. Die Stadt Ismajil liegt an der Grenze zu Rumänien, wobei der nördliche Mündungsarm der Donau die Grenze bildet. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 07:40 Um Verhandlungen zu erreichen: SPD-Außenpolitiker Roth fordert "deutlich mehr" Waffenhilfe +++
Der SPD-Außenpolitiker Michael Roth fordert mehr europäische Waffenhilfe für die Ukraine. "Insbesondere die großen europäischen Länder müssen militärisch noch deutlich mehr tun, damit die Ukraine ein freies und demokratisches Land bleibt", sagt Roth dem "Tagesspiegel". "Jetzt gilt es, endlich alle Kräfte zu mobilisieren, um die Ukraine in die bestmögliche Ausgangslage für potenzielle Verhandlungen zu versetzen." Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag argumentiert: "Wer den Krieg schnellstmöglich beenden will, muss der Ukraine das geben, was sie braucht." Wehrhaftigkeit und Diplomatie seien zwei Seiten derselben Medaille. "Russland wird nur zu Verhandlungen bereit sein, wenn Putin überzeugt ist, dass ein Sieg über die Ukraine unmöglich ist."
+++ 07:09 Baerbock: Ohne unsere Unterstützung wären Kliniken und Kinder schutzlos +++
Bundesaußenministerin Baerbock verteidigt die Waffenlieferungen des Westens an die Ukraine und warnt vor nachlassender Unterstützung für Kiew. "Die Vorstellung, dass es in der Ukraine keine Kämpfe und kein Sterben gäbe, wenn es keine Verteidigungswaffen gäbe, ist so einfach wie falsch", sagt Baerbock am Donnerstag in der UN-Generaldebatte in New York. "Wenn Russland seinen Angriff einstellt, ist der Krieg vorbei. Wenn die Ukraine aufhört, sich zu verteidigen, ist es mit der Ukraine vorbei." Der russische Präsident Putin habe eine Einladung zu einer Friedenskonferenz im Juni mit dem Bombardement eines Kinderkrankenhauses beantwortet. Solange Putin nicht bereit sei, an den Verhandlungstisch zu kommen, würde eine Beendigung unserer Unterstützung bedeuten, "dass die Krankenhäuser der Ukraine und ihre Kinder schutzlos sind. Es würde mehr Kriegsverbrechen bedeuten, möglicherweise auch in anderen Ländern". Baerbock betont, Russland habe "immer wieder mit der Unverletzlichkeit der Grenzen der baltischen Staaten und Polens gespielt".
+++ 06:45 Slowenien: Sollten Präzisionswaffen für Kiew nicht ausschließen +++
Sloweniens Regierung warnt angesichts auch deutscher Skepsis beim Einsatz weitreichender westlicher Waffen auf russischem Gebiet vor voreiligen Festlegungen. "Vorab zu sagen, dass es einige Themen gibt, die vom Tisch sind, ist normalerweise nicht die beste Taktik", sagt Ministerpräsident Robert Golob am Rande der UN-Generaldebatte in New York. "Es ist ein schwieriges Thema, aber ich denke, in diesem Stadium sollten alle Optionen diskutiert und dann diejenige ausgewählt werden, die für die aktuelle Situation am besten geeignet ist", antwortet Golob auf eine Frage zum Einsatz reichweitenstarker Marschflugkörper. Bei dem Thema bremsen bislang vor allem Deutschland und die USA. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte zuletzt die Lieferung weitreichender Präzisionswaffen an die Ukraine auch für die Zukunft ausgeschlossen.
+++ 06:11 Baerbock fordert Iran auf, seine Unterstützung für Russland zu stoppen +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock fordert den Iran auf, jegliche Unterstützung für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine einzustellen und die Weitergabe von ballistischen Raketen und Drohnen zu stoppen. Das schreibt das Auswärtige Amt auf der Plattform X. Baerbock hatte mit ihrem iranischen Amtskollegen Abbas Araktschi am Rande der UN-Vollversammlung in New York gesprochen.
Politik 21.09.24
Tausende Kilometer Reichweite Iran stellt neue Kamikaze-Drohne vor
+++ 06:01 Trump kündigt Treffen mit Selenskyj an +++
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump will sich an diesem Freitag mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in New York treffen. Die Zusammenkunft solle im Trump Tower in Manhattan stattfinden, sagt Trump. Selenskyj, der am Donnerstag mit Präsident Joe Biden zusammentraf, soll seinen Aufenthalt in den USA verlängert haben, um Trump zu treffen. Vor seiner Reise in die USA hatte Selenskyj gesagt, er wolle Trump, den demokratischen Präsidenten Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris treffen, um seinen "Siegesplan" zur Beendigung des Krieges in der Ukraine vorzustellen. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 04:25 Harris verspricht Selenskyj Hilfe und warnt indirekt vor Trump +++
US-Präsidentschaftskandidatin Harris verspricht dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj Unterstützung und warnt vor einem Wahlsieg ihres republikanischen Kontrahenten Trump ohne ihn namentlich zu nennen. "Meine Unterstützung für die Menschen in der Ukraine ist unerschütterlich. (...) Ich werde weiterhin an der Seite der Ukraine stehen und mich dafür einsetzen, dass die Ukraine diesen Krieg gewinnt und in Sicherheit und Wohlstand lebt", sagt die Demokratin bei einem Besuch Selenskyjs in Washington. Sie mahnt, dass über ein Ende des Kriegs nicht ohne die Ukraine entschieden werden dürfe. In den USA aber gebe es "einige", die das wollten. Deren Plan sei es, die Ukraine zu zwingen, große Teile ihres Territoriums aufzugeben, Neutralität zu akzeptieren und auf die Sicherheitszusagen anderer Länder zu verzichten. Diese Vorschläge seien die gleichen wie die von Kremlchef Putin, es seien Vorschläge für eine Kapitulation.
+++ 02:08 Ukraine meldet Angriffe westlich von Cherson +++
Russische Streitkräfte haben am Donnerstag wiederholt die Siedlung Tomyna Balka westlich der von der Ukraine kontrollierten Stadt Cherson beschossen, berichtet der Gouverneur der Region, Prokrudin. Dabei seien eine Frau getötet und eine weitere Person verletzt worden, hieß es auf Telegram.
+++ 00:55 Großbritannien liefert der Ukraine weitere Artilleriesysteme +++
Großbritannien wird den ukrainischen Verteidigungskräften eine weitere Charge von selbstfahrenden Artilleriesystemen vom Typ AS90 liefern. Insgesamt 10 dieser Systeme wurden bereits an die Ukraine geliefert, sechs weitere werden in den kommenden Wochen folgen, teilt das britische Verteidigungsministerium mit.
Politik 27.09.24
"Schwieriges Jahr für Putin" London deutet Erlaubnis für Langstreckenangriffe auf Russland an
+++ 23:33 UNO fehlt Geld zur Unterstützung der Ukrainer im Winter +++
Die Vereinten Nationen haben nach eigenen Angaben deutlich zu wenig Geld, um den Menschen in der Ukraine im anstehenden Winter zu helfen. "Das Finanzierungsniveau von Organisationen wie unsere ist für diese Jahreszeit viel zu niedrig", sagt die Ukraine-Verantwortliche des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR), Karolina Lindholm Billing. Das UNHCR habe derzeit nur 47 Prozent der Mittel, die es benötige, um die Millionen von Ukrainern zu unterstützen, die vertrieben worden oder vom Krieg in ihrem Land betroffen seien. Im vergangenen Jahr um diese Zeit war das UNHCR zu 70 Prozent finanziert.
+++ 22:13 Biden: USA werden Ukraine-Hilfe forcieren +++
Die USA werden nach Darstellung von Präsident Joe Biden ihre Hilfen für die Ukraine in seiner verbleibenden Amtszeit forcieren. Damit werde die Verhandlungsposition der Regierung in Kiew gestärkt, sagt Biden vor einem Treffen mit seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj in Washington. Bidens Amtszeit geht bis Januar. Er könnte entweder von seiner Vizepräsidentin Kamala Harris oder dem Republikaner Donald Trump abgelöst werden. Es wird erwartet, dass dieser das Engagement der USA für die Ukraine deutlich zurückfahren würde.
Politik 26.09.24
F-16, Patriot, Raketen USA verkünden Acht-Milliarden-Militärpaket für die Ukraine
+++ 21:34 Ukraine: Russland bereitet Intensivierung der Angriffe bei Saporischschja vor +++
Nach ukrainischen Geheimdienstinformationen wird erwartet, dass die russischen Truppen ihre Angriffsaktivitäten in der Region Saporischschja bald verstärken werden. "In den letzten Tagen ist eine Tendenz zur Eskalation der Lage im Abschnitt der Kampfzone im Gebiet Saporischschja festzustellen", sagt ein Sprecher der im Süden der Ukraine stationierten Truppen im nationalen Fernsehen. "In den letzten 24 Stunden gab es fünf [russische] Angriffe, und wir können sagen, dass diese Zahl noch steigen könnte, da unsere Informationen darauf hindeuten, dass der Feind die Angriffsgruppen in der Nähe der [Siedlung] Pryiutne konzentriert." Zudem habe man auf russischer Seite leichte Geländefahrzeuge erhalten, so der Sprecher. "Das bedeutet, dass sie Angriffsoperationen vorbereiten."
+++ 21:00 Biden bei Treffen mit Selenskyj: Russland wird nicht die Oberhand gewinnen +++
Zum Auftakt ihres Treffens in Washington hat US-Präsident Joe Biden dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj die weitere Unterstützung der Vereinigten Staaten zugesichert. "Russland wird nicht die Oberhand gewinnen, die Ukraine wird dies tun", sagte Biden beim Empfang seines ukrainischen Kollegen im Oval Office im Weißen Haus: "Und wir werden Ihnen weiterhin bei jedem Schritt zur Seite stehen." Mehr dazu lesen Sie hier.
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